Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen

Sibylle Berg
Österreichische Erstaufführung
Burgtheater Wien | Vestibül
2015

Mit Sabine Haupt
Bühne Jura Gröschl
Kostüm Moana Stemberger
Video Sophie Lux
Musik Raimund Hornich
Licht Ivan Manojlevic
Dramaturgie Hans Mrak
Fotos Georg Soulek

Pressestimmen:

Krisen der Generation Praktikum – Sibylle Bergs „Es sagt mir nichts…“ wird von Martina Gredler intelligent inszeniert, von Sabine Haupt auf der intimen Bühne fantastisch umgesetzt
Martina Gredler hat nun diesen unterhaltsamen Text intelligent und abwechslungsreich an der Burg inszeniert, vor allem aber setzt Sabine Haupt diese Arbeit in einem furiosen Solo auf dieser kleinen Nebenbühne um. Am Sonntag gab es die Wiener Erstaufführung. Sie würde einen größeren Rahmen verdienen, denn sie trifft den Nerv der Zeit und wird von Haupt auch schön differenziert gespielt. Zu recht wurde bei der Premiere heftig applaudiert.
Die Presse (Norbert Mayer)

Ungenießbare Zeitgenossenschaft – „Es sagt mir nichts…“ im Vestibül der Burg ist eine manische, trashige Außen- und Innenweltexploration mit Musik und Tanz
Rasant geht es zu. Es ist eine formidable Leistung Haupts, diese 90 Minuten zu stemmen: manisch, panisch, höchst überdrüssig-zeitgenössisch. Immer nah dran am Nervenzusammenbruch. Manchmal auch am Overkill. Aber wer sagt, dass Theater immer bequem sein kann/muss/soll/darf.
Der Standard (Michael Wurmitzer)

Das wahre Grauen liegt im Zumbakurs verborgen
Bergs Text ist grandioses Trend-Bashing: „Wir schauen ironisch Youporn und Casting-Model-Shows“, heißt es da und: „Wir knutschen selbstverständlich geschlechtsneutral.“ […] Haupt, die keine Anfang 20 mehr ist, ist eine gute Besetzung für die Rolle der Jungen, die ums Ende der Jugend fürchtet. Man wusste gar nicht, wie komisch sie sein kann. Der lustigste Moment ist, wenn sie eine Tanztheater-Off-Produktion nachmacht und inbrünstig hofft, im Alter nicht mehr zu so blöden Veranstaltungen gehen zu müssen. Man hofft mit ihr.

Falter

Ritterin mit guten Zähnen
Überzeugend in Bergs mit Gedanken und Motiven überladenem Stück: Sabine Haupt. Mit Regisseurin Martina Gredler erschuf sie für die österreichische Erstaufführung eine Art weiblichen Kasperl in Akrobatenkostüm, ein zwischen Handy und Bildschirm hin und her rasendes Wesen, das sich dem Wodka hingibt, über andere echauffiert. Haupt wird zur modernen Ritterin der traurigen Gestalt, kämpft gegen die Mühlen der Realität.
Kronen Zeitung (Thomas Gabler)

Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen
In Wien dauert die Aufführung über 90 Minuten und Sabine Haupt monologisiert sich ohne jede Hilfe und Unterstützung allein durch den Abend. Und man muss gleich feststellen, dass es sich um eine Meisterleistung der Konzentration, der Differenzierung, der Ironie handelt, die sie hier bietet, in bewusster sprachlicher Vielfalt von Akzenten hier und dort. […] Und dabei doch kein leeres Virtuosenstück – was man auch nicht übel nähme, angesichts von so viel stupendem Können.
Der Neue Merker (Renate Wagner)