Ein bisschen trallalala
Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
Ruth Brauer-Kvam | Martina Gredler
Volksoper Wien
2024
Mit Ruth Brauer-Kvam | Robert Palfrader
Musikalische Leitung Adam Benzwi
Video Madis Nurms
Sounddesign Martin Lukesch
Dramaturgie Jürgen Bauer
Fotos Barbara Pálffy
Pressestimmen:
Ein Trallala für zwei Paradiesvögel zum Verlieben
Der Funke ist übergesprungen. Einige werden jetzt wohl im Internet nach Einträgen zu Fritzi Massary suchen und vor allem bei dem Interview aus dem Jahr 1965 hängen bleiben. Über 80 Jahre alt ist die Massary da bereits, ungebrochen blitzen Charme, Charisma und Wärme durch. Kurze Passagen aus dem Videomaterial durchziehen den Abend „Ein bisschen trallalala“ an der Wiener Volksoper: Das Tüpfelchen auf dem i in dieser Produktion, die Ruth Brauer-Kvam als Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg gemeinsam mit der Regisseurin Martina Gredler auf die Bühne gebracht hat. […] Gemeinsam mit einem knapp zwanzigköpfigen Salonorchester, das Adam Benzwi vom Klavier aus leitet, präsentiert Ruth Brauer-Kvam die größten Hits der Massary. Robert Palfrader schlüpft in die Rolle Pallenbergs und punktet besonders in den Dialogen mit gutem Timing und spürbarer Textleidenschaft. Der immense Wortwitz samt frivoler Doppeldeutigkeiten, der große sprachliche Reichtum und der jüdische Humor sind die Tragfläche des Abends. Seine Schatzkiste. […] Der knapp siebzigminütige Abend erwischt genau die richtige Mischung aus Verbeugung, Erinnerung, Bewunderung, Tiefe und eigenem Entfaltungsraum. Alles echt. So wie bei der Massary, die immer Champagner und nie Wasser auf der Bühne getrunken hat.
Die Presse (Marion Eigl)
Paradiesvögel vor dem Untergang
Hier fegen zwei Temperamentbündel über die Vorderbühne. Zum einen Ruth Brauer-Kvam, die gemeinsam mit der Regie auch Buch und Konzept verantwortet hat: […] Mal schwebt diese Diva mit nasaler Grandezza über den Dingen, mal flattert sie als kokettes Huhn durch die Szene und ist entsprechend federnreich gewandet. Dazu passend entert Pallenberg die Bühne im Gockelkostüm: Robert Palfrader verleiht dem Kaiser der Zwischenkriegskomödien feiste Fröhlichkeit und soliden (Sprech-)Gesang, lässt düstere Pointen aber nicht zu Wuchteln verkommen.
Der Standard (Christoph Irrgeher)
Tingeltangel-Kolibris
Rasant, charmant, frivol und ein wenig melancholisch, so trällern sich an der Wiener Volksoper die Diseuse, Tänzerin und Schauspielerin Ruth Brauer-Kvam und der Charakterkomiker Robert Palfrader in knapp 90 Minuten durch zwei eng miteinander verwobene Lebenslinien des jüdischen Showbusiness. Der Vorbühnenabend mit 18-köpfigem Orchester ist dem „bisschen trallalala“ gewidmet, das in den 1910er- bis 1930er-Jahren kometengleich die verpartnerten Entertainment-Sterne Fritzi Massary und Max Pallenberg entfachten. […] Wie eine Perlenschnur reiht sich nun ein „Trallalala“-Hit an den nächsten. Brauer-Kvam beherrscht den erotischen Sprechgesang der Massary perfekt, ohne sie zu imitieren, Palfrader echauffiert sich putzig als HB-Männchen Pallenberg, als Zigaretten-Cartoonfigur. Der Abend ist wunderbar unterhaltsam, sprüht vor klugem, fein serviertem Witz und hat auch seine traurigen Momente. Nach ihrer Flucht stirbt Pallenberg 1934 bei einem Flugzeugabsturz, Massary lebt bis 1969 bei ihrer Tochter in Beverly Hills. Da ist die einzigartig originelle Operettenkönigin fast vergessen. Zum Glück wird sie seither immer wieder neu entdeckt.
Profil (M.B.)
Ein unvergesslicher Abend: „Ein bisschen trallalala“ an der Volksoper
„Ein bisschen trallalala“, der Titel des Abends, ist einem legendären Massary-Song entliehen: „Im Liebesfalle sind nämlich alle ein bisschen trallalala.“ Brauer-Kvam, die der Massary zum Verwechseln ähnelt, singt so hinreißend kokett, dass man sich augenblicklich verliebt – in Fritzi, Ruth und den Esprit der damaligen Zeit. […] Begleitet von einem lustvoll swingenden Salonorchester unter der Leitung des famosen Pianisten Adam Benzwi wird geturtelt und gezankt, geküsst und getanzt. […] Eine liebevolle Hommage und ein unvergesslicher Abend, bei dem die Funken nur so sprühen.
Der Falter (Miriam Damev)