Die Ärztin

Die Ärztin
Robert Icke
Staatstheater Nürnberg
2025

Mit Aydın Aydın | Julia Bartolome | Pius Maria Cüppers | Amadeus Köhli | Matthias Luckey | Claudia Gyasi Nimako | Thomas Nunner | Pola Jane OʼMara | Justus Pfankuch | Adeline Schebsch | Elina Schkolnik
Bühne Sophie Lux
Kostüm Moana Stemberger
Musik Vera Mohrs
Licht Günther Schweikart
Dramaturgie Eva Bode
Fotos Konrad Fersterer

Pressestimmen:

Pressestimmen:

Frau im Kreuzfeuer: „Die Ärztin“ macht Schnitzler am Nürnberger Schauspielhaus hochaktuell
Klug, komisch und doch auch todernst: „Die Ärztin“ holt Arthur Schnitzlers Stück „Professor Bernhardi“ in Nürnberg hochaktuell in die Gegenwart – und führt heutige hysterische Aufregungen anhand eines medizinischen Notfalls gnadenlos vor Augen. […] Julia Bartolome als Ärztin spielt das grandios. In sich ruhend bis zuletzt, unaufgeregt verstruwwelt und katzenhaft lächelnd, ganz konzentriert auf ihre Aufgaben und ihren Anstand, ohne das Pathos, das diese Rolle haben könnte. […] Dabei ist „Die Ärztin“ so unterhaltsam, clever und spannend wie eine dieser umwerfend guten US-Serien, die es gerade im Streaming zu sehen gibt. […] Martina Gredler, die bereits an den Kammerspielen zwei herausragende Inszenierungen vorlegte („Im Menschen muss alles herrlich sein“ und „Jeeps“), gelingt es auch im großen Haus, die komplexe Materie hinreißend menschlich umzusetzen. Da sitzt jede kleine Geste, werden Wortgefechte – bis zur TV-Talk-Show als Tribunal – genüsslich entzündet, unterschiedlichste Sichtweisen verständlich gemacht. […] Ein Clou des Stücks, der bis zum Schluss für Überraschungen sorgt, ist die raffinierte Entscheidung, Männer Frauen spielen zu lassen und umgekehrt. Auch Schwarz und Weiß wechseln, machen immer wieder eine Schere auf zwischen Bühnenfigur und Text, die den Betrachter zu ständiger Neujustierung zwingt. […] Ein wunderbares Well-made Play, von Gredler und ihrem Team vielschichtig, geistig anregend und zuletzt anrührend in Szene gesetzt.
Nürnberger Nachrichten (Wolf-Ulrich Ebersberger)

„Die Ärztin“: Robert Ickes Drama um eine Medizinerin ist das Theaterstück der Stunde und der digitalen Zeit
München spielt es, Ingolstadt und Nürnberg ebenfalls: Robert Ickes Drama um eine Medizinerin ist das Theaterstück der Stunde und der digitalen Zeit. […] In Nürnberg spielen Frauen auch Männer (und umgekehrt), Schwarze auch Weiße (und umgekehrt). Was zunächst verwirrend wirkt, hat bald verständliches System: Im Kampf um Rassismus, Diskriminierung, Glaubenszugehörigkeit sollen offensichtliche Identitäten keine Rolle spielen. Egal, wo: hingehen, anhören, anschauen.
Augsburger Allgemeine (Rüdiger Heinze)

Zwischen Moral, Identität und öffentlicher Meinung
Ein wichtiger Theaterabend: Martina Gredler bringt „Die Ärztin“ von Robert Icke auf die Bühne des Nürnberger Schauspielhauses. – „Jesus hat nicht im digitalen Zeitalter gelebt.“ – „Heue kreuzigt man anders.“ – „Das Goldene Zeitalter ist vorbei.“ Diese Sätze treffen ins Mark. […] In Nürnberg sorgt Regisseurin Martina Gredler mit präziser Figurenführung und einer pointierten Besetzung für Schärfe – die Fronten sind klar, die Wirkung enorm. […] Ein starkes Ensemble, ein intensives Stück.
Donaukurier (Roland H. Dippel)

Jeeps

Jeeps
Nora Abdel-Maksoud
Staatstheater Nürnberg
2023

Mit Aydın Aydın | Thomas Nunner | Pola Jane OʼMara | Adeline Schebsch
Bühne Sophie Lux
Kostüm Moana Stemberger
Musik Vera Mohrs
Licht Günther Schweikart
Dramaturgie Konstantin Küspert
Fotos Konrad Fersterer

Pressestimmen:

Hilfe, mein Erbe wird verlost! So ketzerisch ist die scharfzüngige Komödie „Jeeps“ in Nürnberg
Zunächst als Klischees angelegt, lässt Martina Gredler ihnen allen genug Raum, um die Brüche in ihren Charakteren fein auszuloten. Das macht das Quartett auf der Wirklichkeitsebene des Stücks plastisch und authentisch. […] Tempo und Timing stimmen bei diesem Klassen-Clash genauso wie die Interaktion der Schauspieler. […] Denn nicht nur die Szenen, die die vier Schauspieler auf der Bühne spielen, auch die Bilder, die sie in unseren Köpfen erzeugen, verfangen.
Nürnberger Nachrichten (Birgit Nüchterlein)

Das von Regisseurin Martina Gredler auch choreographisch geführte Darstellenden-Quartett schlägt sich verbal und physisch brillant. […] Das zwischen existenzieller Verärgerung und zweckgebundenen Kurzzeitharmonien wirbelnde Quartett erstarrt in tätlichen Auseinandersetzungen und liefert ein virtuoses Pingpong, in dem der Radius der Empathie erwartungsgemäß recht klein bleibt und mit der (Amts-)Realität in Reibung kommt. […] Abdel-Maksoud hat super-genau hineingelauscht in den Jargon der Arbeitsagentur-Szene. […] Ein Abend, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.
Donaukurier (Roland H. Dippel)

Jaws

Jaws
Martina Gredler
Bronski & Grünberg
2023

Mit Florian Carove | Julia Edtmeier | Sören Kneidl | Skye MacDonald | Bettina Schwarz
Bühne & Kostüm Elena Kreuzberger
Choreografie Julia Edtmeier | Daniela Mühlbauer
Musik & Licht Katharina Stöger
Musikalische Unterstützung Christian Frank
Fotos Philine Hofmann

Pressestimmen:

Haifische im Hamsterrad-Swimmingpool
Exzessives Schreibmaschinengeklapper: „Der weiße Hai“ von Martina Gredler als fulminante Analyse der Leistungsgesellschaft. […] Die Behauptung, dass der Killerfisch nie schläft, weil ein Stillstand den Tod nach sich zöge, ist zwar widerlegt, eignet sich aber trotzdem als Metapher für unsere Gegenwart der Leistungssteigerung und Selbstoptimierung. Auf der Bühne, einem gekachelten Swimmingpool als Haifischbecken, herrscht daher extreme Betriebsamkeit. […] Mit großen Augen starren die Kreaturen, darunter brillant Florian Carove, Skye MacDonald und Julia Edtmeier, durch die „Glasscheibe“ ins staunende Publikum. Fulminante Pantomime-Performance mit Witz und Tiefgang!
Kurier (Thomas Trenkler)

Achtung bissig: Der Weiße Hai ist kein Zierfisch!
Mitten am Wiener Alsergrund, im Bronski & Grünberg Theater, öffnet sich derzeit der Meeresboden und lässt in Abgründe blicken: „Der Weiße Hai“ heißt eine flott kurzweilige Nummern-Revue über uns, als Opfer unserer gesellschaftlichen Zwänge. […] Darin braucht es aber auch keinen echten weißen Hai. Der Hai sind wir selbst, die wir uns tagtäglich im Wettbewerb befinden. „Die großen Fische fressen die Kleinen“ heißt eine Zeichnung von Pieter Bruegel dem Älteren in der Albertina. Sie hängt jetzt auch am Beckenrand im Bronski & Grünberg Wohnzimmer. Darin vollführen die famosen Spieler Flo Carove, Julia Edtmeier, Sören Kneidl, Skye MacDonald und Bettina Schwarz zuerst einmal gar nichts. Sie starren und warten, warten und starren vor ihren Schreibmaschinen und Telefonen, bis das erste davon läutet. Dann hebt bald ein rasantes Ballett aus Tippen, Brabbeln und Telefongeklapper an, dass einem schwindlig wird, in diesem unterirdischen Assessmentcenter fürs Leben. Ein Hamsterrad, in dem wir uns täglich auf neue halb tot strampeln müssen. Es geht einmal im Schnelldurchlauf, einmal in Zeitlupe durchs Casting für die gesellschaftliche Norm, mit kaum Höhen, aber vielen Tiefen. Man erlebt in der Regie von Martina Gredler eine skurril surreale, meist nonverbale, dafür sehr körperlich choreografierte Nummern-Revue zwischen gar nicht vorlautem Witz bis Aberwitz.
Kronen Zeitung

Kleiner Käfig, viele Zähne
Ein Hai muss bekanntlich schwimmen, um atmen zu können. Stillstand würde den sicheren Tod bedeuten. So ähnlich geht es auch den Protagonist:innen in Martina Gredlers Inszenierung „Der weiße Hai“, die mit altmodischer Businesskleidung und weißer Farbe im Gesicht als Büroleichen ihren verkrampften, absurden Tätigkeiten nachgehen. Zum Rhythmus aus Schreibmaschinen-Tippen wimmeln sie Anrufe ab und führen mit Inbrunst einen skurrilen Tanz auf. Denn jede:r möchte besser sein als die anderen, egal in welcher Disziplin. Eine metaphorisch aufgeladene Komödie über einen sinnlosen Kapitalismus, die passenderweise in einem Aquarium mit Glasscheibe positioniert wurde. Oder ist es doch ein Pool? Der einzige Weg nach draußen ist jedenfalls die Karriereleiter, wegen der sich die Leute schubsen und streiten.
Falter (Lara Cortellini)

Jagdszenen aus Niederbayern

Jagdszenen aus Niederbayern
Martin Sperr
Stadttheater Klagenfurt
2024

Mit Katarina Hartmann | Mathias Lodd | Johnny Mhanna | Petra Morzé | Ivana Nikolic | Felix Oitzinger | Lukas David Schmidt | Katharina Schmölzer | Elisa Seydel | Violetta Zupančič
Bühne Manuel La Casta
Kostüm Moana Stemberger
Musik Jana Schulz
Choreografie Daniela Mühlbauer
Dramaturgie Hans Mrak
Licht Thomas Zeitler
Fotos Arnold Pöschl

Pressestimmen:

Das Dorf ist die Hölle, und die Hölle ist überall
Überhaupt greifen in dieser packenden, kompromisslosen Inszenierung von Martina Gredler am Donnerstag zur Premiere alle Elemente auf visueller wie auditiver Ebene handlungstragend ineinander, um aus Martin Sperrs Parabel auf das Menschsein jenen Mechanismus zu schälen, der dem Bedürfnis nach Normalität und Zugehörigkeit entspringt: Die Hatz auf Außenseiter. […] Geschlossen brillant und auf stimmliche Präsenz geeicht die Schauspieler in Moana Stembergers Kostümkunst zwischen gestern und morgen, klar die Erkenntnis, dass dieser großartige, unerträgliche Trip in die Hölle damals wie heute ins Schwarze trifft.
Kronen Zeitung (Irina Lino)

Sinnlich-brutale „Jagdszenen aus Niederbayern“ in Klagenfurt
Mit unverblümter Sprache, brutalen Bildern und einem grandiosen Ensemble stellt Regisseurin Martina Gredler in perfekter Abstimmung mit Choreografin Daniela Mühlbauer die Szenenfolge auf die dunkelgraue Bühne des Klagenfurter Stadttheaters. […] Wie die Dorfgemeinschaft zur Meute wird, die sich zur Hetzjagd auf die Außenseiter zusammenrottet, zeigt die Inszenierung in streng stilisierter Form. Jeder Schritt, jede Bewegung ist choreografiert. […] Die Klagenfurter Inszenierung besticht durch das Zusammenspiel von Ensembleleistung, fein differenzierter Regie und exakten Bewegungsabläufen. Bei der Premiere wurde das vom Kärntner Publikum nach rund eineinhalb pausenlosen Stunden auch ausgiebig gefeiert.
APA

„Jagdszenen aus Niederbayern“ als dunkelgraue Dorfaufstellung
Starkes Stück und eine sinnliche Inszenierung: Das einstige Skandalstück „Jagdszenen in Niederbayern“ begeistert im Stadttheater Klagenfurt. Auch 50 Jahre nach seiner österreichischen Erstaufführung in Wien (1974) fährt es dem Publikum in die Knochen, wie sich am Donnerstag im Stadttheater zeigte. […] Bewundernswert ist die gesamte Ensembleleistung, da die Akteure neben dem Text auch die durchgehend streng getakteten, teilweise akrobatischen Bewegungsabläufe einstudieren mussten.
Kleine Zeitung (Karin Waldner-Petutschnig)

Die kleine Hexe

Die kleine Hexe
Otfried Preußler | Franz Wittenbrink | Anne X. Weber & Susanne Lütje
Komische Oper Berlin
2024

Mit Maria-Danaé Bansen | Johannes Dunz | Karolina Gumos | Noam Heinz | Grace Heldridge | Michael Heller | Ulrike Helzel | Christian Miebach | Michael Mrosek | Paulina Plucinski | Alma Sadé | Julia Schaffenrath | Christoph Späth | Mirka Wagner
Vocalconsort Berlin
Kinderchor & Orchester der Komischen Oper Berlin
Leitung Chor Jean-Christophe Charron
Leitung Kinderchor Dagmar Fiebach
Musikalische Leitung Anne Hinrichsen
Bühne Alfred Peter
Kostüm Dinah Ehm
Choreografie Martina Borroni
Licht Johannes Scherfling
Video Michel Tittlepp | Benjamin Weiß
Dramaturgie Pia Syrbe
Fotos Jan Windszus

Pressestimmen:

Musik, die fetzt und berührt
Wie schon bei seiner ersten Kinderoper „Pippi Langstrumpf“, die vor zwei Jahren ebenfalls an der Komischen Oper unter großem Jubel uraufgeführt wurde, erlebt man eine Musical-Musik, die getragen ist von spielend müheloser Melodik und gewitzter Instrumentierung. […] Von einer solchen Wärme und Heiterkeit ist diese Musik, dass die Regisseurin Martina Gredler es wagen kann, die kleine Hexe im Plattenbau wohnen zu lassen anstatt in einem Hexenhäuschen (Bühne: Alfred Peter). Maria-Danaé Bansen, im vergangenen Juni noch knüppelhart berlinernde Sekretärin in der Neuproduktion von Gerd Natschinskis „Messeschlager Gisela“, spielt und singt nun die kleine Hexe, die wenig Lust auf Kleinheit hat und gewitzt die Hände in die Seiten stemmt. Dem fabelhaften Kinderchor der Komischen Oper, geleitet von Dagmar Fiebach, hat Franz Wittenbrink wieder mehrere Reißer geschenkt. Die jungen Sängerinnen und Sänger danken mit enthusiastischem Einsatz. Anne Hinrichsen am Pult des Orchesters der Komischen Oper bereitet mit rhythmischem Drive und organisatorischer Präzision eine Grundlage, auf der die Sänger bequem surfen können. Gut ist das in jeglicher Hinsicht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung (Clemens Haustein)

Zauberhaft – „Die kleine Hexe“ an der Komischen Oper
Die Regie von Martina Gredler sorgt für ein kindgerechtes Spektakel mit Tiefgang, das auch große Gäste mit viel Humor (und ohne Grusel) in seinen Bann schlägt. Obwohl die Oper gute zwei Stunden dauert, sind die Kinder begeistert bei der Sache. […] In der Titelrolle gastiert die Musicalsängerin Maria-Danaé Bansen. Mit unerschöpflicher Spielfreude verkörpert sie ebenso glaubhaft den bockigen Trotz des „Ich-Will-Aber“-Songs wie die Melancholie der Arie „Es ist so still“. Ihren besten Freund, den gewissenhaften Raben Abraxas, spielt Michael Heller mit nervösem Charme. Auch die hauseigenen Sänger brillieren in ihren Rollen: Als missgünstige Hexe Rumpumpel ist Karolina Gumos eine würdige Gegenspielerin der kleinen Hexe mit sichtlicher Freude am bösen Tun. […] Der fabelhaft agierende Kinderchor überzeugt durch makellose Textverständlichkeit und das Orchester der Komischen Oper unter der Leitung von Anne Hinrichsen agiert als ein sensibler, stilistisch flexibler Begleiter.
Der Tagesspiegel (Tye Maurice Thomas)

„Die kleine Hexe“ als Oper ganz zauberhaft
Riesen-Applaus und fröhliche Kinder an der Komischen Oper nach der Premiere von, „Die kleine Hexe”, das Publikum durfte mitsingen, Komponist Franz Wittenbrink wurde ebenso wie das Ensemble stürmisch gefeiert. Ein knallbuntes Juwel fürs Haus! […] Das Großartigste sind allerdings die knallbunten Kostüme (Dinah Ehm) der großen Hexen, sie sehen aus wie ein Schwarm neonfarbener Fische mit Flitter, turmhohen Hüten und wilden Perücken. Riesen-Jubel am Ende! Schade, dass alle Vorstellungen dieser Spielzeit bereits ausverkauft sind. Fazit: Die Komische Oper hat wieder mal einen Hit im Repertoire.
BZ Berlin (Martina Hafner)

Ein bisschen trallalala

Ein bisschen trallalala
Eine Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg
Ruth Brauer-Kvam | Martina Gredler
Volksoper Wien
2024

Mit Ruth Brauer-Kvam | Robert Palfrader
Musikalische Leitung Adam Benzwi
Video Madis Nurms
Sounddesign Martin Lukesch
Dramaturgie Jürgen Bauer
Fotos Barbara Pálffy

Pressestimmen:

Ein Trallala für zwei Paradiesvögel zum Verlieben
Der Funke ist übergesprungen. Einige werden jetzt wohl im Internet nach Einträgen zu Fritzi Massary suchen und vor allem bei dem Interview aus dem Jahr 1965 hängen bleiben. Über 80 Jahre alt ist die Massary da bereits, ungebrochen blitzen Charme, Charisma und Wärme durch. Kurze Passagen aus dem Videomaterial durchziehen den Abend „Ein bisschen trallalala“ an der Wiener Volksoper: Das Tüpfelchen auf dem i in dieser Produktion, die Ruth Brauer-Kvam als Hommage an Fritzi Massary und Max Pallenberg gemeinsam mit der Regisseurin Martina Gredler auf die Bühne gebracht hat. […] Gemeinsam mit einem knapp zwanzigköpfigen Salonorchester, das Adam Benzwi vom Klavier aus leitet, präsentiert Ruth Brauer-Kvam die größten Hits der Massary. Robert Palfrader schlüpft in die Rolle Pallenbergs und punktet besonders in den Dialogen mit gutem Timing und spürbarer Textleidenschaft. Der immense Wortwitz samt frivoler Doppeldeutigkeiten, der große sprachliche Reichtum und der jüdische Humor sind die Tragfläche des Abends. Seine Schatzkiste. […] Der knapp siebzigminütige Abend erwischt genau die richtige Mischung aus Verbeugung, Erinnerung, Bewunderung, Tiefe und eigenem Entfaltungsraum. Alles echt. So wie bei der Massary, die immer Champagner und nie Wasser auf der Bühne getrunken hat.
Die Presse (Marion Eigl)

Paradiesvögel vor dem Untergang
Hier fegen zwei Temperamentbündel über die Vorderbühne. Zum einen Ruth Brauer-Kvam, die gemeinsam mit der Regie auch Buch und Konzept verantwortet hat: […] Mal schwebt diese Diva mit nasaler Grandezza über den Dingen, mal flattert sie als kokettes Huhn durch die Szene und ist entsprechend federnreich gewandet. Dazu passend entert Pallenberg die Bühne im Gockelkostüm: Robert Palfrader verleiht dem Kaiser der Zwischenkriegskomödien feiste Fröhlichkeit und soliden (Sprech-)Gesang, lässt düstere Pointen aber nicht zu Wuchteln verkommen.
Der Standard (Christoph Irrgeher)

Tingeltangel-Kolibris
Rasant, charmant, frivol und ein wenig melancholisch, so trällern sich an der Wiener Volksoper die Diseuse, Tänzerin und Schauspielerin Ruth Brauer-Kvam und der Charakterkomiker Robert Palfrader in knapp 90 Minuten durch zwei eng miteinander verwobene Lebenslinien des jüdischen Showbusiness. Der Vorbühnenabend mit 18-köpfigem Orchester ist dem „bisschen trallalala“ gewidmet, das in den 1910er- bis 1930er-Jahren kometengleich die verpartnerten Entertainment-Sterne Fritzi Massary und Max Pallenberg entfachten. […] Wie eine Perlenschnur reiht sich nun ein „Trallalala“-Hit an den nächsten. Brauer-Kvam beherrscht den erotischen Sprechgesang der Massary perfekt, ohne sie zu imitieren, Palfrader echauffiert sich putzig als HB-Männchen Pallenberg, als Zigaretten-Cartoonfigur. Der Abend ist wunderbar unterhaltsam, sprüht vor klugem, fein serviertem Witz und hat auch seine traurigen Momente. Nach ihrer Flucht stirbt Pallenberg 1934 bei einem Flugzeugabsturz, Massary lebt bis 1969 bei ihrer Tochter in Beverly Hills. Da ist die einzigartig originelle Operettenkönigin fast vergessen. Zum Glück wird sie seither immer wieder neu entdeckt.
Profil (M.B.)

Ein unvergesslicher Abend: „Ein bisschen trallalala“ an der Volksoper
„Ein bisschen trallalala“, der Titel des Abends, ist einem legendären Massary-Song entliehen: „Im Liebesfalle sind nämlich alle ein bisschen trallalala.“ Brauer-Kvam, die der Massary zum Verwechseln ähnelt, singt so hinreißend kokett, dass man sich augenblicklich verliebt – in Fritzi, Ruth und den Esprit der damaligen Zeit. […] Begleitet von einem lustvoll swingenden Salonorchester unter der Leitung des famosen Pianisten Adam Benzwi wird geturtelt und gezankt, geküsst und getanzt. […] Eine liebevolle Hommage und ein unvergesslicher Abend, bei dem die Funken nur so sprühen.
Der Falter (Miriam Damev)

Im Menschen muss alles herrlich sein

Im Menschen muss alles herrlich sein
Sasha Marianna Salzmann
Staatstheater Nürnberg
2023

Mit Julia Bartolome | Anna Klimovitskaya | Thomas Nunner | Adeline Schebesch | Elina Schkolnik
Bühne Sophie Lux
Kostüm Lejla Ganic
Licht Günther Schweikart
Dramaturgie Klaus Missbach
Fotos Konrad Fersterer

Pressestimmen:

Das beste Stück in den Nürnberger Kammerspielen? „Im Menschen muss alles herrlich sein“
Schon das Bühnenbild (Sophie Lux) zeigt: Diese Produktion ist etwas ganz Besonders, bezaubert von Anfang an, weitet die Sicht des Zuschauers aus dem kleinen Raum wie schon lange nicht mehr. […] Martina Gredler als Regisseurin und ihr Dramaturg Klaus Missbach haben den Roman über starke Frauen, die doch aneinander scheitern, klug in Gespräche und Begegnungen aufgelöst. […] So geht es hin und her, gern überkreuz, in Dialogen, die voll Witz und zugleich ernster Emotion stecken – und die diese epischen, sanft intensiven eineinhalb Stunden zum anregendsten Stück machen, das man zur Zeit in Nürnberg sehen kann.
Nürnberger Nachrichten (Wolf Ebersberger)

Nürnberg zeigt, wie’s geht
Im Herbst soll dieses Werk als großes Ensemblestück an den Münchner Kammerspielen zu sehen sein, Nürnberg macht es derzeit auf der kleinen Bühne und zwar fabelhaft. […] Julia Bartolome könnte man in dieser Rolle stundenlang zuschauen. Allein: Der Abend ist kurz. Kurz, konzentriert, schön.
Süddeutsche Zeitung (Yvonne Poppek)

Mosaik der Migration
Und dann sind da noch die überragenden Darstellerinnen, Aufschließerinnen des Privaten in den Bühnenmenschen, der das Publikum packt. Adeline Schebesch und Julia Bartolome geben die älteren Frauen derart souverän, dass einem fast die Luft wegbleibt. Die jüngeren Elina Schkolnik und Anna Klimovitskaya nehmen diese Schärfe und Stärke des Figurenzeichnens souverän auf. Beide verbinden eigene biografische Hintergründe mit dem Thema.
Regensburger Zeitung (Christian Muggenthaler)

Identitti

Identitti 
Mithu M. Sanyal
Theater Phönix
2023

Mit Gina Christof | Kerstin Jost | Cecilia Kukua | Ivana Nikolic | Mirkan Öncel | Gulshan Bano Sheikh | Marius Zernatto
Bühne Anneliese Neudecker
Kostüm Lejla Ganic
Licht Anselm Fischer
Choreografische Mitarbeit Daniela Mühlbauer
Dramaturgie Sigrid Blauensteiner
Fotos Andreas Kurz

Pressestimmen:

Diverses Phönix-Team mit gelungener „Identitti“-Premiere
Das unter der neuen Leiterin Silke Dörner aufgestellte Ensemble des Linzer Theater Phönix ist ausnehmend divers – und, in diesem Geiste durch einige Gäste verstärkt, geradezu ideal für die österreichische Erstaufführung von „Identitti“ von Mithu Sanyal. Das Stück kreist um Fragen von Identität und Zugehörigkeit, Rassismus und Aneignung und wirft genügend spannende Fragen auf, um nach dem kurzen Theaterabend noch weiter zu diskutieren. Das Premierenpublikum war angetan.
APA

Race-passing? Betrug oder Demaskierung erfundener „Rassen“?
„Identitti“, der ironische Roman zur Identitäts-Diskussion und zu Rassismus, von Mithu Sanyal in einer kompakten, spielfreudigen Bühnenversion im Linzer Theater Phönix. […] So ernst und tiefgehend diese und viele weitere Fragen sind, so leichtfüßig – und doch mit Tiefgang – und von Humor durchzogen hat Mithu Sanyal ihren Roman, der zum „Verschlingen“ einlädt, geschrieben. Und diesen Tenor trifft auch die Inszenierung im Phönix (Martina Gredler), in der Gulshan Bano Sheikh die zentrale Figur, die Studentin Nivedita spielt.
Kinder Jugend Kultur und mehr

Rio Bar – Što te nema

Rio Bar – Što te nema
Ivana Sajko (Übersetzung: Alida Bremer)
Theater Wolkenflug
2022

Mit Mateja Meded
Kostüm Lejla Ganic
Fotos Peter Schaflechner | Martina Gredler

Pressestimmen:

Vermählung mit der Dunkelheit
Regisseurin Martina Gredler und Schauspielerin Mateja Meded lassen in „Rio Bar“ die vielschichtige, destruktive Kraft des Krieges spüren. […] Martina Gredler baut als Gastregisseurin des Theaters Wolkenflug den bildgewaltigen Text nicht in einen Raum mit vorgegebener Bühne, sondern bringt die Erzählung mit großem inszenatorischen Gespür mitten ins Publikum, wo Trauer, Verzweiflung und Resignation der Braut körperlich spürbar werden.
Kronen Zeitung (Tina Peresutti)

Zertrümmerte Seelenlandschaft
„Bitte machen Sie es sich gemütlich“, heißt es eingangs. Der „Partyraum“ füllt sich, der Prosecco macht die Runde. Aber es wird nicht gemütlich bleiben. Während unten das Publikum plaudert, taucht oben eine Figur auf, gekleidet wie ein Showgirl, das die Menge aufmischen wird – und das Fest zur Totentanz-Party macht. […] Mateja Meded pendelt berührend zwischen Fassungslosigkeit, Wut und Resignation. Der Krieg stellt nun einmal die Dinge auf den Kopf – und wie er das macht, das wurde in der Erinnerung an die ersten Anzeichen („Wir haben uns schlapp gelacht über den Gedanken, dass der Krieg angefangen hat“) ebenso bedrückend deutlich wie etwa in einer Szene im „Geflüchtetenlager“ unter Sternenhimmel.
Kleine Zeitung (Marianne Fischer)

Truemmerherz

Trümmerherz
Bernhard Bilek
Eine Produktion von Wiener*innen Wahnsinn in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Uraufführung 2022

Mit Felix Krasser | Josefine Reich | Lukas David Schmidt | Bettina Schwarz | Anna Zöch
Ausstattung & Kostüm Moana Stemberger
Choreografie Daniela Mühlbauer
Komposition & Live-Musik Nadine Abado
Licht Ines Wessely
Fotos Alex Gotter

Pressestimmen:

Auf den Trümmern der Herzen wird getanzt
Die berührende Begleitmusik zum großen Drama liefert Nadine Abado, die die Darsteller mit Lʼamour-Hatscher und Sehnsuchtsballaden versorgt. In den knapp 80 Minuten dauernden Stück werden einige gesellschaftspolitische Problemzonen, die seit den 1950er-Jahren bis heute nachwirken, angesprochen, offengelegt und tänzerisch verarbeitet. Das Nicht-Gesagte, das Verdrängte, das Vergessene (sehr österreichisch) wird dann auf einer körperlichen Ebene erfahr- und sichtbar gemacht, was des Öfteren schmerzvoll endet.
Kurier (Marco Weise / 4 von 5 Sternen)